Der BERGFRIED
Ein lohnender Aufstieg
Weitgehend besteht heute Einigkeit darin, dass die Burg in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der heute noch erhaltene
Schlossturm, der sogenannte „Bergfried“. Dendrochronologische Gutachten haben das Holz in den Treppen des Bergfrieds sogar noch deutlich früher datiert. Gemeinsam mit dem Museum kann der Bergfried besichtigt werden. Hier ein Link zu den
Öffnungszeiten und Preisen.
Mit einer Höhe von 21 Metern, einem Durchmesser von 7 Metern und einer Mauerstärke von 1,90 Metern befindet sich der Bergfried ca. 400 m über NN. Er diente ursprünglich vor allem als letzter
Rückzugsort für die Verteidiger, wenn die Feinde bereits in das Innere der Burg eingedrungen waren. Die große rundbogige Öffnung in halber Höhe des Bergfriedes bildete den einzigen Zugang zum Inneren, der auch nur durch eine Leiter oder einen hölzernen Aufgang erreichbar war. Diese Einstiegsmöglichkeiten konnten im Notfall schnell beseitigt werden.
Nach den nur 21 Stufen vom Schlosshof auf die Ringmauer bekommt man schon einen ersten Eindruck vom grandiosen Panoramablick über die Stadt Biedenkopf und weit ins Lahntal hinein.
Dieser Blick wartet auf alle die sich trauen, den Turm zu besteigen – doch keine Bange, es ist alles gut gesichert und auch von Menschen mit etwas Höhenangst zu bewältigen. Der um 1845 entstandene neue Eingang bietet einen bequemen Zugang ins Innere.
Direkt im Eingangsbereich stößt man schon nach 3 Steinstufen auf eine weitere Funktion des Bergfrieds, die als Verlies für Gefangene. Im Salbuch für Stadt und Amt Biedenkopf aus dem Jahre 1593 heißt es: „Im runden Turm werden gemeinhin die Gefangenen verwahrt ...“. Das tiefe Loch ist noch vorhanden, doch ein Geländer und eine Abdeckung schützen vor einer unschuldigen Inhaftierung.
Über großzügige Holztreppen mit insgesamt 46 Stufen, deren Geländer mit Edelstahl verstärkt sind, gelangt man zum oberen Ausgang. Nur noch 11 Steinstufen und die Aussichtsplattform ist erreicht.
Ein gläserner Windfang schütz vor Wind und Regen. Doch bei Sonnenschein eröffnet sich beim Hinaustreten ein herrlicher Rundumblick auf die Stadt Biedenkopf, auf die umgebenden Berge, auf den Sackpfeifenturm sowie westlich auf Wallau und süd-östlich ins Dautphetal. Bei schönem Wetter ist auch der Rimberg in der Gemeinde Lahntal zu erkennen.
Altstadt und Stadtkirche gleich unterhalb des Schlossberges, Bürgerhaus und Stadtpark sind besonders gut zu erkennen. Auch das Lahntal mit Eventhalle, Tennisplätzen, Fußballplatz, Rathaus, Krankenhaus, Freibad und die Schulen liegen dem Betrachter im wahrsten Sinne des Wortes „zu Füßen“.
Der Blick in den
Schlosshof auf den Palas mit Museum rundet das Erlebnis ab, bevor es dann die insgesmat 81 Stufen wieder dorthin hinunter geht. Wer nicht vorher schon im
Hinterlandmuseum war, kann sich nun in aller Ruhe die ausgestellten Schätze aus vergangenen Zeiten anschauen.